Der ukrainische Präsident kämpft mit fehlender Munition, Soldaten und offenbar auch schwindender Unterstützung in seinem Land. ntv-Reporterin Kavita Sharma erklärt, woran das liegt und berichtet von Wolodymyr Selenskyjs Versuch, "sich als jemand dazustellen, mit dem Trump ein konstruktives Verhältnis haben kann".
Politik 25.01.25
Sharma zu US-Ukraine-Verhältnis "Selenskyjs Beliebtheitswerte sind dramatisch gesunken"
+++ 10:35 Fünf Menschen aus zerstörtem Wohnhaus in Kiew gerettet +++
Nach einem Angriff durch russische Kampfdrohnen können Rettungskräfte fünf Menschen aus einem beschädigten neunstöckigen Wohnhaus in der Region Kiew bergen. Dies berichtet Mykola Kalaschnyk, Chef der Militärverwaltung der Region, auf Facebook. Unter den Geretteten sind auch zwei Kinder. "Ich bin unseren Rettern, dem medizinischen und dem Polizeipersonal, den Sozialarbeitern, den örtlichen Behörden, die fast die ganze Nacht am Tatort gearbeitet haben und dies auch weiterhin tun, sowie den Versorgungsunternehmen dankbar, die noch lange an der Beseitigung der Folgen arbeiten werden." Kalaschnyk berichtet außerdem vom Brand in einer Produktionsanlage auf einer Fläche von 600 Quadratmetern.
+++ 10:02 Öl wird in der Nähe von ukrainischem Nationalpark angeschwemmt +++
Nach dem Unglück zweier russischer Öltanker Mitte Dezember wird nun auch in der Nähe des Biosphärenreservats Donau und des Nationalparks Tuzly-Lagunen in der Ukraine angeschwemmtes Öl entdeckt. Das schreibt "The Moscow Times" unter Berufuung auf einen Mitarbeiter eines Nationalparks. Das Gebiet befindet sich rund 130 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Odessa. Tausende Tonnen Schweröl liefen letzten Monat ins Schwarze Meer, nachdem zwei russische Tanker bei einem Sturm vor der Küste der südlichen Region Krasnodar beschädigt worden waren. Präsident Wladimir Putin und Wissenschaftler bezeichnete dies als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen Russlands in den letzten Jahrzehnten.
+++ 09:28 Kiew: Es gibt keinen ukrainischen Cyberangriff auf eine slowakische Krankenkasse +++
Das ukrainische Außenministerium wehrt sich gegen die Behauptung des slowakischen Premierministers Robert Fico, die Ukraine sei in einen Cyberangriff verwickelt. "Wir weisen die Andeutungen über eine Verwicklung der Ukraine in den Cyberangriff auf eine slowakische Krankenkasse kategorisch zurück", heißt es in einer Erklärung. "Wir fordern den slowakischen Premierminister Robert Fico erneut auf, nicht länger nach imaginären Feinden in der Ukraine zu suchen, die der Slowakei und dem slowakischen Volk freundlich gesinnt ist." Fico, der einen russlandfreundlichen Kurs verfolgt, hatte diese Behauptung offenbar auf einer Pressekonferenz geäußert. Beweise legte er nicht vor, wie "Kyiv Independent" schreibt.
+++ 08:56 Ukrainische Soldatin soll für Russen spioniert haben +++
Eine 18-jährige ukrainische Armeeangehörige soll wegen angeblicher Unterstützung russischer Geheimdienste des Hochverrats angeklagt werden. Dies berichten ukrainische Justizbehörden. Die Kadettin aus der Region Charkiw soll dabei mit einem Vertreter des russischen Geheimdienstes FSB kommuniziert und gegen eine finanzielle Belohnung sensible Informationen weitergegeben haben. Dabei habe sie Daten über die Standorte von Militäreinrichtungen, Truppenverlegungen und die Folgen von Beschuss in der Region übermittelt. "Strafverfolgungsbeamte deckten ihre Aktivitäten auf und verhinderten mögliche Angriffe auf ukrainische Militärpositionen", heißt es weiter.
+++ 08:19 Es geht in die Zehntausende - BBC zählt die russischen Toten +++
Die BBC berichtet von mindestens 90.000 namentlich bekannten russischen Kämpfern, die seit 2022 im Krieg gegen die Ukraine gestorben sind. Der russischsprachige Dienst des Senders stützt sich dabei auf öffentlich zugängliche Daten, die er gemeinsam mit Freiwilligen und dem oppositionellen russischen Portal Mediazona ausgewertet hat. 23 Prozent aller Toten haben demnach einen Vertrag nach Ausbruch der Vollinvasion unterzeichnet. Noch im November 2023 machten Freiwillige nur 14 Prozent der Opfer aus. Das Durchschnittsalter der Toten lag 2024 bei 36 Jahren- das ist mehr als in den ersten zwei Kriegsjahren. 17 Prozent der Toten sind ehemalige Gefange aus Strafkolonien. 4641 aller Toten waren Offiziere, darunter 9 Generäle und 500 Personen im Rang eines Oberstleutnants und darüber. "Die tatsächliche Zahl der Toten ist natürlich viel höher als aus offenen Quellen zu erfahren ist", so die BBC. "Die von uns befragten Militärexperten gehen davon aus, dass unsere Analyse der russischen Friedhöfe, Kriegsdenkmäler und Nachrufe zwischen 45 und 65 Prozent der tatsächlichen Zahl der Toten abdeckt, da sich die Leichen einer beträchtlichen Zahl von Soldaten, die in den letzten Monaten gefallen sind, noch auf dem Schlachtfeld befinden könnten." Die Zahl der Toten könnte auf russischer Seite zwischen 138.500 und 200.000 liegen. Die Ukraine geht von mehr als 800.000 getöteten und verletzten russischen Kämpfern aus.
+++ 07:48 Suspilne: Russische Angriffe auf Kiew und Tscherkassy +++
Bei russischen Angriffen kommt es zu Zerstörungen in den Regionen Kiew und Tscherkassy. Dies berichtet die ukrainische Sender Suspilne. So wird ein neunstöckiges Wohngebäude in einer der Siedlungen der Region Kiew beschädigt, Balkone und Fenster werden zerstört. Andernorts geraten die Trümmer einer abgeschossenen Drohne in einem Geschäft in Brand. Das Feuer kann allerdings nach Angaben der Regionalverwaltung gelöscht werden. In der Nacht greifen die Russen außerdem die Region Tscherkassy mit Angriffsdrohnen an. Hier kommt es zu einem Stromausfall.
+++ 07:17 Kiew: Russlands Drohnen gespickt mit Komponenten aus dem Ausland +++
Die Kampfdrohnen, mit denen die russischen Streitkräfte die Ukraine seit Monaten regelmäßig angreifen, werden nach Angabe des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit ausländischen Komponenten gebaut. Die ursprünglich vom Iran gelieferten, sogenannten Kamikaze-Drohnen würden inzwischen in einem Werk in der russischen Teilrepublik Tatarstan am Fließband hergestellt. "Und obwohl diese 'Schaheds' eigentlich russisch sind, hätten sie dort ohne ausländische Zulieferungen nicht hergestellt werden können", sagt er. Als Beispiel führt er an, dass in den 31 Drohnen, die in der vergangenen Nacht von der Flugabwehr abgeschossen wurden, insgesamt 2635 Komponenten aus anderen Ländern steckten. Zu diesen gehörten Chips, Schalter, Sende- und Empfangsgeräte. Selenskyj fordert in diesem Zusammenhang bessere Embargo-Kontrollen im Westen.
+++ 06:45 So viele Panzer haben die Russen bisher verloren +++
Laut einer Analyse der investigativen Open-Source-Website Oryx hat das russische Militär seit Beginn der Invasion in der Ukraine mindestens 20.027 militärische Geräte verloren. 15.051 von ihnen wurden demnach zerstört, 852 beschädigt. Wie es weiter heißt, gaben russische Truppen 1.113 Ausrüstungsgegenstände auf, mehr als 3.000 wurden von ukrainischen Streitkräften erbeutet. Unter anderem wurden 2.635 Panzer zerstört, 534 erbeutet und der Rest entweder beschädigt oder aufgegeben. Auch die Ukraine hat erhebliche Verluste erlitten: Oryx schätzt, dass seit Beginn der Invasion 7.609 Einheiten an militärischer Ausrüstung verloren gegangen sind. Die niederländische Website stellt ihre Berichte ausschließlich auf der Grundlage von Foto- und Videobeweisen zusammen, was bedeutet, dass die tatsächlichen Verluste auf beiden Seiten wahrscheinlich viel höher sind.
+++ 06:13 Ukrainischer Militärkanal: Russen bekämpfen letzte Widerstandsnestr in Welyka Nowosilka +++
Nach schweren Kämpfen um die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass droht den ukrainischen Einheiten eine weitere Niederlage. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal "Deep State" berichtet, haben sich russische Truppen bereits in der Stadtmitte festgesetzt und mit der Bekämpfung letzter Widerstandsnester begonnen. Das russische Verteidigungsministerium sprach zuvor von einem erfolgreichen Durchbruch ihrer Einheiten in Welyka Nowosilka. Welyka Nowosilka war vor dem Krieg eine Kleinstadt mit etwa 5.300 Einwohnern. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk, dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.
+++ 05:41 US-Außenminister Rubio bei Arktis-Gipfel dabei +++
Die USA, Dänemark und Grönland wollen über die Sicherheit in der Arktis sprechen. Dies teilt der dänische Außenminister Lars Lokke Rasmussen nach seinem ersten Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio mit. Das 20-minütige Gespräch sei in einem "guten und konstruktiven Ton" verlaufen. Man habe über die Ukraine, die europäische Sicherheit und die Lage im Nahen Osten gesprochen, erklärt das dänische Außenministerium. Die Sicherheit der Arktis habe nicht auf der Tagesordnung gestanden. "Aber es wurde vereinbart, dass dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt zwischen den Vereinigten Staaten, Dänemark und Grönland besprochen werden soll."
+++ 04:51 Lukaschenko vor nächstem Wahlsieg: 15 Häftlinge begnadigt +++
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko begnadigt 15 Gefangene. Die staatlichen Medien bezeichnen dies als humanitäre Geste, zwei Tage vor einer Wahl, bei der er seine 31-jährige Herrschaft verlängern soll. Lukaschenko, ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wird am Sonntag die Wahl für seine siebte fünfjährige Amtszeit gewinnen. Staatliche Medien berichten, Lukaschenko habe acht wegen "extremistischer Aktivitäten" verurteilte Personen begnadigt und sieben wegen Drogendelikten verurteilt. Namen werden nicht genannt.
+++ 03:53 Trumps Ukraine-Gesandter will Russland mit niedrigen Ölpreisen in die Knie zwingen +++
Keith Kellogg, der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump für die Ukraine und Russland, fasst härtere Maßnahmen gegen die russische Ölindustrie ins Auge, um den Kreml zu Verhandlungen zur Lösung des russisch-ukrainischen Krieges zu drängen. Kellogg weist darauf hin, dass Russland durch Ölverkäufe Milliarden von Dollar einnimmt. "Was wäre, wenn Sie diesen Preis auf 45 US-Dollar pro Barrel senken würden, was im Prinzip der Break-Even-Punkt wäre?", sagt Kellogg bei Fox News. Zuvor hatte bereits Trump niedrigere Ölpreise als wichtigen Hebel gegen Russland bezeichnet.
+++ 02:15 Transnistrien fordert von Moldau Hilfe bei Gaslieferungen +++
Die Regierung der Republik Moldau soll "künstliche Verzögerungen" bei Gaslieferungen beenden. Dies fordert der selbsternannte Präsident Wadim Krasnoselsky der pro-russischen abtrünnigen Region Transnistrien. Die Bewohner der Region kämpfen mitten im Winter mit täglichen, stundenlangen Stromabschaltungen. Transnistrien hatte bisher Gaslieferungen aus Russland erhalten, die durch die Ukraine geleitet wurden. Die Behörden in Kiew haben sich aber geweigert, eine Transitvereinbarung für russisches Gas zu verlängern. Krasnoselsky warnt, das noch in der Gasleitung vorhandene Gas werde in den nächsten Tagen aufgebraucht sein. Der Ministerpräsident von Moldau Dorin Recean erklärt dazu, das Problem könne nur behoben werden, wenn der russische Gasproduzent Gazprom seine am 1. Januar eingestellten Lieferungen an Moldau wieder aufnehme oder Transnistrien für Gas aus Europa bezahle.
+++ 01:09 Stopp von US-Auslandshilfen: Auch Geld für Ukraine eingefroren? +++
Das US-Außenministerium ordnet gemäß einer Verfügung von Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Stopp eines Großteils der Auslandshilfe an - darunter offenbar auch Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Die Richtlinie des neuen US-Außenministers Marco Rubio bedeute, dass keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden dürften, um Hilfsgelder an Programme zu verteilen, die bereits von der US-Regierung genehmigt worden seien, berichtet "Politico" unter Berufung auf aktuelle und ehemalige Beamte des Ministeriums. "Politico" macht deutlich, dass unklar sei, welches Ausmaß die Richtlinie habe - und ob sie bereits bewilligte US-Militärhilfe für die Ukraine betreffe. Sie scheint aber Mittel für wichtige Verbündete wie die Ukraine, Jordanien und Taiwan vorübergehend zu stoppen, wie das Portal unter Berufung auf seine Quellen berichtet. Die USA unterstützen die Ukraine nicht nur militärisch, sondern auch mit Entwicklungshilfe.
Politik 24.01.25
Geld für Kiew auf dem Prüfstand? US-Regierung friert fast alle Auslandshilfen ein
+++ 00:08 "Ein kluger Mensch": Putin umschmeichelt Trump +++
Der russische Präsident Wladimir Putin beantwortet die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit einer Charmeoffensive. Putin betont seine Bereitschaft, Trump zu treffen und führt aus, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn Trump damals US-Präsident gewesen wäre. "Ich kann ihm nur zustimmen, dass es die Krise in der Ukraine 2022 vielleicht nicht gegeben hätte, wenn er Präsident gewesen wäre - wenn ihm sein Sieg 2020 nicht gestohlen worden wäre", sagt der Kreml-Chef. Er wiederholte damit die unbelegte Behauptung Trumps, er habe die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 gegen Joe Biden gewonnen. Den neuen US-Prädidenen umschmeichelt Putin: Trump sei "nicht nur ein kluger Mensch, sondern auch ein pragmatischer Mensch.". Kiew wertet diese Avancen als Manipulationsversuch. (Siehe voriger Eintrag.)
Politik 25.01.25
"Kluger, pragmatischer Mensch" Kremlchef Putin umschmeichelt Trump
+++ 23:15 Selenskyj: Putin will Trumps Friedenswillen ausnutzen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin vor, die Bemühungen von Donald Trump um einen Frieden auszunutzen. Der Leiter des Auslandsnachrichtendienstes habe bei einem Treffen der Militärführung über Russlands militärisches Potenzial berichtet sowie über "Putins Bereitschaft, den Krieg fortzuführen und Staatschefs zu manipulieren". Insbesondere versuche Putin, den Friedenswillen des neuen US-Präsidenten auszunutzen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Ich bin zuversichtlich, dass russische Beeinflussungsversuche keinen Erfolg mehr haben werden."
+++ 22:16 Pistorius warnt: "Putin bereitet sich vor" +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt eindringlich vor einem Ende der Hilfen für die Ukraine. "Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen morgen, dann ist übermorgen das Ende der Ukraine da, das Ende eines souveränen, freien Staates mitten in Europa", sagt der SPD-Politiker. Stimmen, die die Einstellung der Unterstützung fordern, weil es nicht Deutschlands Krieg sei, entgegnete Pistorius: "Stimmt, ist nicht unser Krieg, aber es kann unserer werden." Wer dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zuhöre, der könne nur zu einem Schluss kommen: "Putin bereitet sich vor", warnt der Verteidigungsminister. "Wir wissen nicht, ob und wann, aber er bereitet sich vor", fügt er hinzu. "Er schafft die Voraussetzungen dafür, uns ernsthaft zu bedrohen", sagt Pistorius und nennt exemplarisch die Umstellung auf Kriegswirtschaft mit der Verstärkung der Panzerproduktion und Erhöhung der Anzahl von Soldaten.
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